Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren die Künste in Europa im Umbruch. Ähnlich wie heute, in Zeiten der Digitalisierung, gerieten damals die Gesellschaft, die Wirtschaft, die Politik in Aufregung und die Weltbilder der Zeitgenossen ins Wanken. Treibende Kräfte waren u.a. die Industrialisierung, die verbesserte Hygiene und das Bevölkerungswachstum. Dies hatte enorme Veränderungen in den Befindlichkeiten der Menschen und für die vielorts noch unberührten Landschaften zur Folge. Es war eine Zeit weltgeschichtlicher Krisen. Dennoch erlebten die Menschen ihren Alltag immer auch als erfüllend und waren getragen vom Gefühl des Fortschritts und von neuartigen Vorstellungen über das Schöne und den Frieden. Die zeitgenössischen Kunstschaffenden reagierten auf die Zeitläufte und schufen die Bilder zu dieser Welt.
Wie äussern sich in der Kunst diese Umstände konkret? Wie fanden diese gegensätzlichen Stimmungen Eingang in die Landschaftsmalerei? Diesen Fragen spürt die diesjährige Ausstellung zum Kunstfrühling 2020 nach. Anhand von Themen und Kunstepochen werden typische Entwicklungen veranschaulicht. Expressionistische Arbeiten mit expressiven Farben und Formen aus den 1910er Jahren, magisch-realistische Darstellungen aus den 1920ern und die Vorboten der kriegerischen Entwicklungen in den 1930er und 1940er Jahren – sie werfen Licht und Schatten auf die Landschaften der Kunst.
Die ausgestellten Werke sind Mittler für höchst unterschiedliche künstlerische Entwicklungen der ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts. Die regional schaffenden Künstlerinnen und Künstler begleiteten die grossen Linien der Kunstgeschichte. Die Ideen befruchteten im Wechsel beide Seiten und geben bis heute ein Beispiel, den eigenen Blickwinkel zu ändern. Lassen Sie sich bei einem Besuch in der Villa Seerose in Horgen überraschen.