REGULA HUMM-RELLSTAB
Die Kunststiftung Zürichsee freut sich, eine Ausstellung zum 90. Geburtstag von Regula Humm-Rellstab aus-richten zu dürfen. Der Schwerpunkt liegt auf Arbeiten, die in Wachsreservierung auf Seidenstoff hergestellt wurden. Die Technik der Wachsreservierung wurde aus dem seit Menschengedenken in Indonesien verwende-ten Batik-Verfahren entwickelt.
Regula Humm-Rellstab beschäftigt sich seit Ende der 1950er Jahre intensiv damit und hat daraus eine ganz eigene Bildwelt geschaffen. Ihre Bildgeschichten drehen sich um die menschliche Existenz und die sie bewegenden Mythen.
Dabei vereint sich An Fantasie mit der Virtuosität im Handwerklichen. Die Struktur des Materials und die Farbspiele ermöglichen den Zufall; das Unerwartete trägt zur verblüffenden Wirkung Wesentliches bei. Die Bilderzählungen sind von grosser Intensität und wach-sen in geradezu panoramaartige Dimensionen und ziehen uns in ihren Bann.
LANDSCHAFTSWERKE AUS DER SAMMLUNG
Die Kunststiftung Zürichsee zeigt Gemälde und Zeich-nungen mit Landschaften von 15 Kunstschaffenden. Eingebettet werden die beispielhaft ausgewählten Landschaftsbilder aus eigenem Bestand in die Geschichte ihrer Entstehungszeit. Diese werden ergänzt mit Arbeiten aus Privatbesitz und der Erika Streit-Stiftung, Kilchberg.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren die Künste in Europa im Umbruch. Ahnlich wie heute, in Zeiten der
Digitalisierung, gerieten damals Gesellschaft, Wirt-schaft und Politik in Aufregung und An Weltbilder der Zeitgenossen ins Wanken. Treibende Kräfte waren u.a. An Industrialisierung, die verbesserte Hygiene und das Bevölkerungswachstum. Dies hatte enorme Verände-rungen in den Befindlichkeiten der Menschen und für die vielerorts noch unberührten Landschaften zur Folge. Es war eine Zeit weltgeschichtlicher Krisen. Dennoch erlebten die Menschen ihren Alltag immer auch als erfüllend und waren getragen vom Gefühl des Fortschritts und von neuartigen Vorstellungen über das Schöne und den Frieden.
Die zeitgenössischen Kunstschaffenden reagierten auf die Zeitläufte und schufen die Bilder zu dieser Welt. Wie äussern sich in der Kunst diese Umstände kon-kret? Wie fanden diese gegensätzlichen Stimm, <1>1 nn Eingang in die Landschaftsmalerei? Diesen Fra, n° spürt An diesjährige Ausstellung zum Kunstfrühling 2020 nach. Anhand von Themen und Kunstepochen werden typische Entwicklungen veranschaulicht. Ex-pressionistisches sowie Arbeiten mit expressiven Far-ben und Formen aus den 1910er Jahren, magisch-realistische Darstellungen aus den 1920ern und die Vorboten der kriegerischen Entwicklungen in den 1930er und 1940er Jahren – sie werfen Licht und Schatten auf die Landschaften der Kunst. Die aus-gestellten Werke sind Mittler für höchst unterschied-liche künstlerische Entwicklungen der ersten Jahrzehn-te des 20. Jahrhunderts. Die regional schaffenden Künstlerinnen und Künstler begleiteten die grossen Linien der Kunstgeschichte. Die Ideen befruchteten im Wechsel beide Seiten und geben bis heute ein Beispiel, den eigenen Blickwinkel zu ändern. Lassen Sie sich bei einem Besuch in der Villa Seerose in Horgen überraschen!